Entspanntes Planschen
Bali hat uns zwar noch nie so richtig zum Tauchen gereizt, dann aber doch positiv überrascht. Wir waren damals aus gesundheitlichen Gründen auf der Suche nach einem Tauchziel, das sich bequem betauchen lässt. Ohne Schlepperei, ohne Anstrengung, ohne Herausforderung. Trotzdem interessant und abwechslungsreich.
Genau das haben wir im Norden von Bali gefunden. In Kombination mit einer dreitägigen Landpartie war es eine gelungene Reise, auf der wir unter wie über Wasser zahlreichen Eindrücke sammeln konnten.
Mit ähnlich einfachen Tauchbedingungen lockt übrigens auch Curaçao. Land, Leute und Tauchen sind dort zwar völlig anders, die Rahmenbedingungen aber mehr als komfortabel.
Bali im Überblick
Zur Orientierung
- Bali ist 95 Kilometer lang und 145 Kilometer breit.
- Die Hauptstadt Denpasar liegt im Süden der Insel.
- Der Flughafen Denpasar International Airport (DPS) oder auch I Gusti Ngurah Rai International Airport befindet sich südlich von Denpasar.
- Pemutaran liegt im weniger touristischen Nordwesten und ist ein guter Ausgangspunkt zum Tauchen auf Bali.
- Kubu liegt im Nordosten und eignet sich ebenfalls gut zum Tauchen.
Tauchen in Pemuteran und Kubu
Pemuteran | Pondok Sari
- Kleines, relativ ursprüngliches Dorf im Nordwesten von Bali.
- Man erreicht fußläufig zahlreiche sehr gute Restaurants. Auch im Hotel kann man lecker essen.
- Am Strand entlang dauert es keine 2 Minuten bis zur Tauchbasis und dem Boot der Karang Divers.
- Tauchgänge sind vom Strand aus oder per Boot möglich.
- Vom Strand aus haben wir einen sensationellen Nachttauchgang gemacht und Mandarinfische gesehen.
- Fazit: Würden wir noch mal hin.
Kubu | Siddharta
- Dorf im Nordosten von Bali.
- Das Hotel ist abgelegen, es gibt kaum Möglichkeiten auswärts zu essen.
- Die Essensauswahl im Hotel war mäßig, aber teuer – im Vergleich zu den Hotels und Restaurants, in denen wir auf Bali schon waren.
- Es waren keine Bootstauchgänge möglich, da das Boot nicht da war. Drifttauchgänge mussten mit/gegen die Strömung getaucht werden. Nun ja.
- Während unseres Aufenthalts wurde Manta Point nicht angefahren.
- Fazit: Einmal reicht.
Entspanntes Tauchen in Pemuteran
Wir wollten auf unserer Reise möglichst die ganze Vielfalt von Bali kennenlernen und haben daher zwei Tauchziele und eine kleine Rundreise miteinander kombiniert. Zunächst waren wir ein paar Tage in Pemuteran im Pondok Sari Beach Resort & Spa, getaucht sind wir mit den Karang Divers. Pemuteran ist bekannt für leichte Bedingungen, weißen Sand, bunte Rifffische und die Ausfahrten zur Menjangan-Insel, die zu den besten Tauchspots Balis zählt. Die Bedingungen sind entspannt und die Sicht war sehr klar.
Sowohl im Pondok Sari als auch bei den Karang Divers waren wir von den Menschen begeistert. Man fühlt sich willkommen, jeder ist hilfsbereit und freundlich – vom Fahrer, der uns am Flughafen abgeholt hat, über die Tauchguides bis zum Guest Manager im Hotel. Einfach toll!
Kontrastprogramm in Kubu
Nach einer kleinen Rundreise mit vielen Sightseeing-Highlights, legten wir unseren zweiten Tauchstopp im Siddhartha Oceanfront Resort & Spa in Kubu ein. Getaucht sind wir mit der Tauchbasis, die auf dem Hotelgelände ist. Kubu bietet mit dem schwarzen Lavasand und einer teilweise deutlich stärkeren Strömung eine ganz andere Kulisse. Zudem liegt das Wrack der Liberty nicht weit entfernt in Tulamben.
Nachdem wir inzwischen viel von Bali gesehen hatten und sowohl tolle Unterkünfte als auch sehr leckeres Essen genießen konnten, waren wir hier enttäuscht. Vieles wirkte lust- und lieblos, hinzu kam die Geräuschkulisse. Sei es das Geklapper aus der Küche, der nachtaktive Gecko, der hinter unserem Schrank wohnte und mitten in der Nacht Ramba-Zamba machte oder der Nachbar, der von früh bis spät auf seiner Veranda saß und dort lautstark Video-Konferenzen machte oder Nachrichten und Sportübertragungen anschaute. Wir haben Ruhe und Entspannung gesucht, sie hier aber nicht gefunden. Was selten passiert: Wir waren froh, als wir weiterreisen konnten.
Erfahrungsbericht zu den Tauchplätzen auf Bali
Strandtauchgänge sind selbstständig möglich, alle anderen Tauchgänge sind geguidet. Rein ins Wasser, hinterhertauchen, ein- und ausatmen nicht vergessen und gut is. Die Tauchplätze sind wenig spektakulär, aber einfach zu betauchen – und das war es ja, was wir wollten. Hervorzuheben ist die Vielfalt an Schnecken, die wir gesehen haben. Auch die Begegnungen mit Fangschreckenkrebsen, Froschfischen, Disco-Muscheln, Sepien, Geisterpfeifenfischen und Mandarin-Fischen waren schon schön. Wer solche Dinge und entspanntes Tauchen mag, der wird auf Bali seine Freude haben.
Unsere Lieblingstauchplätze auf Bali
Einige Tauchgänge haben uns besonders gut gefallen oder sind erwähnenswert, weil sie zu den beliebtesten Tauchspots auf Bali zählen.
Menjangan | Korallengarten und Steilwand
Mit dem Boot geht es von Pemuteran nach Menjangan. Die Insel ist Bali im äußersten Nordwesten vorgelagert. Steilwand, unberührter und intakter Korallengarten, Hart- und Weichkorallen: alles da. Kristallklares Wasser, beste Sicht und Schildkröten inklusive.
Wir waren eine kleine Gruppe (nur wir, ein Schweizer Pärchen und der Guide) und hatten hier tolle Tauchgänge. Die Ausfahrt lohnt sich auch deshalb, weil man vom Boot aus einen tollen Blick auf Bali mit seinen grünen Hügeln hat. Zumindest sind die Hügel im März saftig grün.
Pemuteran | Nachttauchgang mit Mandarinfischen
Wir sind nicht die allergrößten Fans von Nachttauchgängen und es kostet uns immer etwas Überwindung, sich bei Anbruch der Dunkelheit nochmal in den feuchtkalten Anzug zu quälen. Aber was soll ich sagen: Bis jetzt hat es sich immer gelohnt.
Mandarinfische & Sepien
Auch der Nachttauchgang in Pemuteran war ein echtes Highlight. Wir waren allein zu zweit mit unserem Guide, der uns völlig entspannt durchs Riff geführt hat und uns zielsicher zum Korallenblock mit den Mandarinfischen geführt hat. Die Mandarinfische haben sich leider nicht aus ihrer Deckung in einem großen Korallenblock herausbewegt. Sie zu beobachten, wie sie in ihrer Haus-und-Hof-Koralle zwischen den Korallenästen herumgeflitzt sind, war aber auch schon toll.
Bei unserem Nachttauchgang hatten wir außerdem das Glück, Sepien zu beobachten, die durchs Riff geschwommen sind und lange Zeit vor uns waren. Auch eine Schnecke ist im Schein unserer Lampe durchs Wasser getanzt.
Kubu | Boga Wrack
Sobald uns gesagt wird, dass irgendwo ein Wrack liegt, müssen wir dieses erkunden. So auch das kleine Boga Wrack, das vor Kubu liegt und selbstständig vom Strand aus betaucht werden kann. Was uns äußerst unangenehm war: Unser schweres Tauchzeug wurde von zwei Trägern am Strand entlang zum Einstieg und später auch wieder zurück geschleppt. Vom Strand aus geht’s ins Wasser, das Wrack wurde vor einigen Jahren dort versenkt und ist einfach zu finden. Wir hatten das Wrack ganz für uns allein, so wie wir das am liebsten mögen.
Tulamben | Wrack der U.S.A.T Liberty
Von Kubu aus ist der Tauchplatz mit dem Auto schnell zu erreichen. Die Liberty wird als eines der bekanntesten betauchbaren Wracks der Welt betitelt. Sie liegt in einer Tiefe zwischen 5 und 30 Metern, was sie für viele Taucher so attraktiv und den Tauchplatz entsprechend überlaufen macht. Zu den Gerätetauchern kommen Apnoetaucher, Schnorchler und Schwimmer dazu. Im Wasser ist also ordentlich was los und die Sicht entsprechend schlecht. Der Sandhang, an dem das Wrack der Liberty liegt, trägt seinen Teil dazu bei.
Wenn man auf Bali ist, schaut man sich die U.S.A.T Liberty natürlich an und freut sich über den Wracktauchgang. Mit den Wracks in Südfrankreich, Palau, Chuuk und sogar Ägypten kann das ehemalige Versorgungsschiff der United States Army aber bei Weitem nicht mithalten.
Kaum waren wir aus dem Wasser und hatten unser Tauchgerät abgelegt wurde dieses von einheimischen Frauen zurück zum Auto getragen. Auf dem Kopf. Ziemlich krass.
Beste Reisezeit für Bali
Bali kann das ganze Jahr über bereist und betaucht werden, die Trockenzeit dauert von Mai bis Oktober, die Regenzeit von November bis April. Wir waren im März auf Bali, also noch in der Regenzeit und es war mit rund 30 Grad angenehm warm, manchmal auch unangenehm schwül. Ab und zu gab es einen heftigen Regenschauer, ansonsten war es sonnig oder bewölkt. Da auch der Regen warm war, ist er uns nicht besonders unangenehm in Erinnerung geblieben. Im Gegensatz zum Regen auf Chuuk in Mikronesien: Der war unangenehm kühl und wirklich heftig.
Auf einen Blick
- Land ohne Socken – tagsüber heiß, nachts immer noch sehr warm
- Wassertemperatur bei unserem Besuch im März 27 Grad, oben wie unten
- Lufttemperatur bei unserem Besuch im März um die 30 Grad
- 3 mm Tauchanzug + Kopfhaube, die man auch locker weglassen kann
Und sonst so?
Wir wollten nicht nur die abwechslungsreiche Unterwasserwelt auf Bali kennenlernen, sondern auch die Insel selbst erkunden. Sowohl kulturell als auch landschaftlich gibt es einige Highlights, die man nicht verpassen sollte. Tempel, Wasserfälle und Reisterrassen standen auf unserem Programm. Außerdem gehört für uns zu jeder Reise der Besuch eines lokalen Markts dazu.
Die Kombination aus Tauchen und Sightseeing macht die Reise zu einem abwechslungsreichen Erlebnis mit vielen bunten Eindrücken und Erfahrungen. Das gesamte Überwasser-Programm beschreiben wir in unserem separaten Blog-Beitrag.
Digitale Kaffeekasse
Unsere aktuelle Reise führt uns quer durch Südamerika – über endlose Straßen und die Anden bis ans Meer. Wenn dir unsere Geschichten gefallen, freuen wir uns über Großes, Kleines, klein Gefaltetes oder einfach eine digitale Spende über PayPal. Das hilft uns dabei, weiter unterwegs zu sein und unsere Reisegeschichten mit dir zu teilen. Danke für deine Unterstützung!

